Alumni-Talk
M.Sc. Juliane Müller
Alumna des Mentoring-Programms der MLU
Herzlichen Glückwunsch zur Projektstelle. Wie fühlen Sie sich an diesem Punkt Ihrer Karriere?
Ich fühle mich genau am richtigen Punkt. Mir geht es darum, Arbeit besser zu machen – und Digitalisierung ist dafür ein riesiger Hebel. Als VR Coach und Wirtschaftspsychologin begleite ich kleine und mittlere Unternehmen dabei, neue Wege auszuprobieren und eine positive Arbeitskultur zu gestalten. Mich motiviert, dass ich mit solchen Impulsen direkt Veränderungen anstoßen kann- das gibt mir viel Energie.
Gab es Kontakte oder Impulse aus dem Mentoring, die für Ihre wissenschaftliche Karriere besonders prägend waren?
Klar! Besonders im Gespräch mit meiner Mentorin konnte ich eine wichtige Karriereentscheidung ehrlich reflektieren – das hat mir Klarheit und Sicherheit gegeben. Und beim Kaminabend mit Verlegerin Barbara Budrich habe ich viel über wissenschaftliches Schreiben und Veröffentlichen gelernt. Diese Impulse begleiten mich bis heute in meiner Arbeit an der Schnittstelle von Hochschule und Praxis.
Welche Fähigkeiten oder Perspektiven haben Sie durch den Austausch mit Ihrer Mentorin besonders gestärkt oder neu gewonnen?
Der Austausch mit meiner Mentorin hat mir geholfen, meinen Blick zu weiten und neue Perspektiven einzunehmen. Ich habe bei ihr gesehen, dass man nicht alles machen muss (bspw. einen Herausgeberband) und dass auch Optionen jenseits der Uniprofessur spannend sein können.
Welche Empfehlung würden Sie Wissenschaftlerinnen geben, die am Anfang ihrer Karriere stehen und überlegen, an einem Mentoringprogramm teilzunehmen?
Macht es! Auch wenn ihr, wie ich, bereits informelle Mentorinnen habt, bietet eine formelle Mentoring-Beziehung nochmal einen anderen Raum: Man darf dort einfach ‚nehmen‘, Fragen stellen und aus den Erfahrungen anderer Lernen. Ihr könnt nur gewinnen!
Prof.in Dr.in Sabine Striebich
Alumna des Mentoring-Programms der MLU
Herzlichen Glückwunsch zur Professur. Wie fühlen Sie sich an diesem Punkt ihrer Karriere?
Mit der Übernahme der Universitätsprofessur erfüllt sich für mich ein Traum. Die Hebammenwissenschaft ist ein sich rasant entwickelndes Fach, Lehrstühle an Medizinischen Fakultäten von Universitäten sind rar gesäht. Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, dass ich die Kriterien für die Berufung erfüllte und mich den Aufgaben einer Gründungsprofessur widmen kann.
Gab es Kontakte oder Impulse aus dem Mentoring, die für Ihre wissenschaftliche Karriere besonders prägend waren?
Ich war vor und während der Arbeit an meiner Promotion als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Drittmittelprojekt an der MLU beschäftigt. Ich habe einmal während der Promotionsphase und einmal als Post-Doc ein Mentoringprogramm besucht und ich habe das beide Male als sehr unterstützend erlebt. Die Begleitung durch eine Mentorin eröffnete mir die Möglichkeit, vorbereitete Gespräche zu der Zeit für mich vordringlichen Themen zu führen. Die Schilderungen der persönlichen Erfahrungen der Mentorin, ihr Umgang mit Herausforderungen und ihr Zuspruch halfen mir, eigene Strategien zu entwickeln, um weitere Schritte für mich zu definieren und Richtung und Ziel meiner Karriereplanung zu reflektieren. Mithilfe der begleitenden fakultätsübergreifenden Veranstaltungen, etwa zu Selbstpräsentation, Führung, Frauen in der Wissenschaft oder Rhetorik erweiterte ich meine Kompetenzen und konnte mich mit Frauen auf der gleichen Karrierestufe austauschen – und Gemeinsamkeiten entdecken. Das war sehr hilfreich, denn ich erhielt Überblickswissen und konnte mich dadurch bezogen auf fach und Universität besser verorten.
Welche Fähigkeiten oder Perspektiven haben Sie durch den Austausch mit Ihrer Mentorin besonders gestärkt oder neu gewonnen?
Ich habe das Bewusstsein entwickelt, dass besondere Herausforderungen in einem aufstrebenden Fach bestehen, denen man gewachsen sein und auf die man sich vorbereiten muss: Studiengangs- und Aufbau der Abteilung ist engagierte, visionäre Pionierarbeit, die vollen Einsatz erfordert. Es gibt begrenzte Ressourcen und gleichzeitig hohe Anforderungen und Erwartungen, die von der Fakultät, den Mitarbeitenden und den Studierenden an die Inhaberin herangetragen werden. Man braucht die Fähigkeit, zielführend, umsichtig und langfristig zu denken und zu planen, dabei ist ein hohes Maß an Kompromissfähigkeit und Diplomatie erforderlich. Forschungsstrukturen und die akademische Anerkennung müssen erst entwickelt werden – das verlangt Engagement auf vielen Ebenen.
Welche Empfehlung würden Sie Wissenschaftlerinnen geben, die am Anfang ihrer Karriere stehen und überlegen, an einem Mentoringprogramm teilzunehmen?
Ein Mentoringprogramm eröffnet die wertvolle Möglichkeit des gezielten Austauschs mit einer Person, die ein Karriereniveau erreicht hat, das man selbst bestrebt ist zu erreichen und welches besondere Herausforderungen mit sich bringt, auf die man sich vorbereiten muss. Der Austausch findet in geplanter, refletierter Weise statt, so dass man ihn selbst nach den eigenen Bedürfnissen gestalten kann. Im besten Fall entsteht ein stabiles, vertrauliches, kollegiales Verhältnis, das über viele Jahre stärkende, hilfreiche Unterstützung bietet. Unbedingt bewerben!
Prof.in Dr.in Ulrike Witten
Alumna des Mentoring-Progamms der MLU
Herzlichen Glückwunsch zur Professur für Religionspädagogik an der Uni- versität Bielefeld! Wie fühlen Sie sich an diesem Punkt ihrer Karriere?
Vielen Dank für Ihre Glückwünsche! Ich fühle mich an der Universität Bielefeld sehr wohl. Es gibt ein tolles Neuberufenenprogramm und viele Unterstützungsmöglichkeiten, die ein gutes Ankommen in der neuen Rolle ermöglichen. Aber ich selbst fühle mich gar nicht anders. Meine Neugier und meine Freude am Forschen kann ich nun ja wunderbar fortsetzen – und das auch noch in einem neuen spannenden Kontext, im Austausch mit neuen Kolleg*innen.
Sie waren Teilnehmerin des UNIBUND-Mentorings, welche Themen nehmen Sie seit der Teilnahme an dem Mentoringprogramm aktiver in Ihrem Arbeitsalltag wahr?
Die Vielzahl der Themen, die im Mentoringprogramm zur Sprache kamen, sind alle in meinem beruflichen Alltag noch relevant. Durch das Mentoringprogramm mit dem Mentorat und den Workshops zu unterschiedlichsten Themen ist mein Wissen erst einmal »expliziter« geworden. Ein erster Workshop zur Frage, was man in der Postdoc-Phase im Blick haben sollte, hat mirsehr geholfen. Aber auch die Möglichkeit, mit meiner Mentorin im geschützten Raum Fragen rund um einen akademischen Habitus thematisieren zu können, war sehr gewinnbringend. Ebenso gut waren die Hilfsbereitschaft und der offene Austausch unter den Mentees rund um Fragen von Bewerbung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und vielem mehr.
Wie verbunden fühlen Sie sich dem Thema Mentoring? Würden Sie selbst in die Rolle einer Mentorin schlüpfen?
Ja, das Thema ist nach wie vor wichtig für mich. Ich bin zwar noch nicht in ein offizielles Mentoring-Netzwerk eingebunden, aber ich teile mein Wissen gern und bin ansprechbar. Das hat ganz viele Gründe: Weil ich selbst vom Mentoring profitiert habe, möchte ich das gern weitergeben – auch weil meine Zeit, in der man zum »wissenschaftlichen Nachwuchs« gezählt wurde, noch nicht so lange zurückliegt und ich mich noch gut einfühlen kann – und weil die Fragen ja nicht aufhören, sondern neue dazu kommen. Sich mit Fragen und Beratungsbedarf vertraulich an andere wenden zu können, seien es Mentor*innen oder peers, ist eine Chance, die man nutzen sollte.





